Biden: Trump hat keinen Plan zur Bekämpfung von Corona
Cleveland (dpa) – Angesichts von über 200.000 Corona-Toten in den USA hat Präsidentschaftskandidat Joe Biden Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, dem Kampf gegen die Pandemie nicht gewachsen zu sein.
Trump habe schon im Februar über die Gefahr durch Covid-19 bescheid gewusst, sagte Demokrat Biden bei der ersten TV-Debatte über den republikanischen Präsidenten. «Er hat gewartet und gewartet und gewartet. Er hat noch immer keinen Plan», sagte Biden weiter.
Trump entgegnete: «Wenn wir auf Sie gehört hätten, wäre das Land weit geöffnet gewesen.» Er verwies damit auf seinen Einreisestopp für Menschen aus China im Januar. Zur hohen Anzahl an Corona-Toten meinte Trump, es sei völlig unklar, wie viele Menschen wirklich in China und Russland gestorben seien, weil diese Länder die wirklichen Opferzahlen nicht veröffentlichten. Er habe einen «großartigen Job» gemacht, dies wollten ihm die «verlogenen Medien» aber nicht zugestehen.
Die Corona-Pandemie hat in den USA mehr als 200.000 Menschen das Leben gekostet. Trump ist im Wahlkampf unter Druck geraten, weil er in Interviews des Investigativreporters Bob Woodward einräumte, die Gefahr durch das Virus heruntergespielt zu haben.
Der Präsident führte zu seiner Verteidigung an, keine Panik in der Bevölkerung auslösen zu wollen. Trump behauptet außerdem, durch sein umstrittenes Krisenmanagement womöglich Millionen Tote verhindert zu haben. Biden wirft Trump dagegen Versagen in der Corona-Krise vor und beschuldigt ihn, für den Tod Zehntausender US-Bürger verantwortlich zu sein.
Trump hat zudem Biden, das Ergebnis mit Betrug zu verfälschen. «Ich hoffe, dass es eine faire Wahl sein wird», sagte Trump. «Aber dann werden Tausende von Stimmzetteln manipuliert – das kann ich nicht akzeptieren.»
Trump verwies auf einen Ende September bekanntgewordenen Vorfall im Bezirk Luzerne im US-Staat Philadelphia, wo neun Stimmzettel von Militärangehörigen gefunden wurden. «Schlimme Dinge passieren in Philadelphia», sagte Trump. «Sie haben Stimmzettel in einem Papierkorb gefunden. Sie hatten alle den Namen Trump angegeben.» Der Präsident sprach sich erneut entschieden gegen die Briefwahl aus, da diese Stimmen aus seiner Sicht leicht zu manipulieren seien.
Auf die Frage des Moderators Chris Wallace, ob die Kandidaten nach der Wahl auf ihre Anhänger einwirken wollten, um mögliche Unruhen zu verhindern, antwortete Trump, er werde seine Anhänger dazu aufrufen, die Auszählung der Stimmen genau zu beobachten. Solche «Poll Watchers» seien «eine sehr sichere, eine gute Sache».
Der Herausforderer Joe Biden rief die Amerikaner dazu auf, so zu wählen, «wie es euch am besten passt» – ob per Briefwahl oder direkt an der Wahlurne. Trump versuche, die Bürger von der Stimmabgabe abzuhalten. Daher sage er selbst: «Kommt und wählt, wählt, wählt!» Er werde jedenfalls jedes Ergebnis akzeptieren, ob er die Wahl nun gewinnen oder verlieren werde. Biden sagte mit Blick auf Trump: «Er kann nicht im Amt bleiben, das wird nicht passieren.»
Umfragen zufolge wollen deutlich mehr Anhänger Bidens als Trumps per Post abstimmen. Die verbreitete Briefwahl könnte dazu führen, dass in der Wahlnacht noch kein Sieger feststeht.
© dpa-infocom, dpa:200930-99-762910/5

US-Präsident Donald Trump (l) und Herausforderer Joe Biden liefern sich einen Schlagabtausch. Foto: Morry Gash/AP Pool/dpa
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Die TV-Debatte zwischen Trump und Biden ist eines der Höhepunkte im US-Wahlkampf. Der Amtsinhaber Donald Trump fällt seinem Gegenkandidaten Joe Biden ins Wort. Dann greift Biden beim Thema Corona an. Read More Feedzy
Cleveland (dpa) – Angesichts von über 200.000 Corona-Toten in den USA hat Präsidentschaftskandidat Joe Biden Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, dem Kampf gegen die Pandemie nicht gewachsen zu sein.
Trump habe schon im Februar über die Gefahr durch Covid-19 bescheid gewusst, sagte Demokrat Biden bei der ersten TV-Debatte über den republikanischen Präsidenten. «Er hat gewartet und gewartet und gewartet. Er hat noch immer keinen Plan», sagte Biden weiter.
Trump entgegnete: «Wenn wir auf Sie gehört hätten, wäre das Land weit geöffnet gewesen.» Er verwies damit auf seinen Einreisestopp für Menschen aus China im Januar. Zur hohen Anzahl an Corona-Toten meinte Trump, es sei völlig unklar, wie viele Menschen wirklich in China und Russland gestorben seien, weil diese Länder die wirklichen Opferzahlen nicht veröffentlichten. Er habe einen «großartigen Job» gemacht, dies wollten ihm die «verlogenen Medien» aber nicht zugestehen.
Die Corona-Pandemie hat in den USA mehr als 200.000 Menschen das Leben gekostet. Trump ist im Wahlkampf unter Druck geraten, weil er in Interviews des Investigativreporters Bob Woodward einräumte, die Gefahr durch das Virus heruntergespielt zu haben.
Der Präsident führte zu seiner Verteidigung an, keine Panik in der Bevölkerung auslösen zu wollen. Trump behauptet außerdem, durch sein umstrittenes Krisenmanagement womöglich Millionen Tote verhindert zu haben. Biden wirft Trump dagegen Versagen in der Corona-Krise vor und beschuldigt ihn, für den Tod Zehntausender US-Bürger verantwortlich zu sein.
Trump hat zudem Biden, das Ergebnis mit Betrug zu verfälschen. «Ich hoffe, dass es eine faire Wahl sein wird», sagte Trump. «Aber dann werden Tausende von Stimmzetteln manipuliert – das kann ich nicht akzeptieren.»
Trump verwies auf einen Ende September bekanntgewordenen Vorfall im Bezirk Luzerne im US-Staat Philadelphia, wo neun Stimmzettel von Militärangehörigen gefunden wurden. «Schlimme Dinge passieren in Philadelphia», sagte Trump. «Sie haben Stimmzettel in einem Papierkorb gefunden. Sie hatten alle den Namen Trump angegeben.» Der Präsident sprach sich erneut entschieden gegen die Briefwahl aus, da diese Stimmen aus seiner Sicht leicht zu manipulieren seien.
Auf die Frage des Moderators Chris Wallace, ob die Kandidaten nach der Wahl auf ihre Anhänger einwirken wollten, um mögliche Unruhen zu verhindern, antwortete Trump, er werde seine Anhänger dazu aufrufen, die Auszählung der Stimmen genau zu beobachten. Solche «Poll Watchers» seien «eine sehr sichere, eine gute Sache».
Der Herausforderer Joe Biden rief die Amerikaner dazu auf, so zu wählen, «wie es euch am besten passt» – ob per Briefwahl oder direkt an der Wahlurne. Trump versuche, die Bürger von der Stimmabgabe abzuhalten. Daher sage er selbst: «Kommt und wählt, wählt, wählt!» Er werde jedenfalls jedes Ergebnis akzeptieren, ob er die Wahl nun gewinnen oder verlieren werde. Biden sagte mit Blick auf Trump: «Er kann nicht im Amt bleiben, das wird nicht passieren.»
Umfragen zufolge wollen deutlich mehr Anhänger Bidens als Trumps per Post abstimmen. Die verbreitete Briefwahl könnte dazu führen, dass in der Wahlnacht noch kein Sieger feststeht.
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