Thailand: Hartes Durchgreifen gegen Demokratiebewegung

Bangkok (dpa) – Die Regierung in Thailand greift nach der jüngsten Großdemonstration in Bangkok hart gegen die Demokratiebewegung durch. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha erließ eine Dringlichkeitsverordnung und verhängte ein Versammlungsverbot.

Zusammenkünfte von mehr als fünf Menschen sind in Bangkok nun verboten. Zudem wurde der Verkehr in der Hauptstadt eingeschränkt. Polizeisprecher Krissana Pattanacharoen bestätigte, dass 20 Aktivisten inhaftiert worden seien, unter ihnen die Anführer der Bewegung.

Ein Großaufgebot von Sicherheitskräften war zuvor zu dem Ort in der Nähe des Regierungssitzes gezogen, an dem die Demonstranten nach der Kundgebung vom Mittwoch kampiert hatten. Die meisten waren da aber schon abgezogen. Anon Nampa, der als Hauptanführer der Proteste gilt, sagte: «Wenn sie wirklich angreifen, dann haben wir vereinbart, still zu sitzen und nicht mit ihnen zu streiten. Mal sehen, ob sie es wagen, Gewalt gegen das Volk anzuwenden.» Er wurde später festgenommen.

Auf Facebook teilte Nampa mit, er werde von der Polizei ohne Anwesenheit eines Anwalts in die nördliche Stadt Chiang Mai gebracht. «Dies ist eine Verletzung meiner Menschenrechte und extrem gefährlich für mich.» Der 36-jährige Menschenrechtsanwalt hatte aber bereits gegenüber Journalisten betont, zahlreiche andere Aktivisten stünden bereit, um die Bewegung weiterzuführen, sollten die derzeitigen Anführer festgenommen werden.

Einer der wenigen noch nicht inhaftierten Köpfe der Bewegung, Panupong Jadnok, kündigte weitere Protestaktionen an. «Ich bin noch in Sicherheit. Wir sehen uns heute in Ratchaprasong. Habt keine Angst vor diktatorischen Mächten», schrieb er auf Facebook. Ratchaprasong ist eine bekannte Einkaufsmeile in Bangkok. Berichten zufolge wurden zahlreiche Polizisten in der Region zusammengezogen, um eine neue Demo zu verhindern.

Rolle der Monarchie und ein strenges Gesetz, das bis zu 15 Jahre Haft für Majestätsbeleidigung vorsieht. Das Thema war in dem südostasiatischen Land lange ein Tabu. König Maha Vajiralongkorn, der die meiste Zeit in Bayern lebt, ist derzeit in Bangkok. Er nahm während der Demonstration am Mittwoch an einer Zeremonie teil. Das Königshaus hat in Thailand aber auch weiter viele Anhänger.

© dpa-infocom, dpa:201015-99-951042/3

Seit Monaten kämpft Thailands Demokratiebewegung mit immer neuen Protesten für Reformen und Neuwahlen. Im Mittelpunkt der Kritik steht Regierungschef Prayut Chan-o-cha, der sich vor sechs Jahren an die Macht geputscht hatte. Der reagierte auf seine Weise. Read More Feedzy

Bangkok (dpa) – Die Regierung in Thailand greift nach der jüngsten Großdemonstration in Bangkok hart gegen die Demokratiebewegung durch. Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha erließ eine Dringlichkeitsverordnung und verhängte ein Versammlungsverbot.

Zusammenkünfte von mehr als fünf Menschen sind in Bangkok nun verboten. Zudem wurde der Verkehr in der Hauptstadt eingeschränkt. Polizeisprecher Krissana Pattanacharoen bestätigte, dass 20 Aktivisten inhaftiert worden seien, unter ihnen die Anführer der Bewegung.

Ein Großaufgebot von Sicherheitskräften war zuvor zu dem Ort in der Nähe des Regierungssitzes gezogen, an dem die Demonstranten nach der Kundgebung vom Mittwoch kampiert hatten. Die meisten waren da aber schon abgezogen. Anon Nampa, der als Hauptanführer der Proteste gilt, sagte: «Wenn sie wirklich angreifen, dann haben wir vereinbart, still zu sitzen und nicht mit ihnen zu streiten. Mal sehen, ob sie es wagen, Gewalt gegen das Volk anzuwenden.» Er wurde später festgenommen.

Auf Facebook teilte Nampa mit, er werde von der Polizei ohne Anwesenheit eines Anwalts in die nördliche Stadt Chiang Mai gebracht. «Dies ist eine Verletzung meiner Menschenrechte und extrem gefährlich für mich.» Der 36-jährige Menschenrechtsanwalt hatte aber bereits gegenüber Journalisten betont, zahlreiche andere Aktivisten stünden bereit, um die Bewegung weiterzuführen, sollten die derzeitigen Anführer festgenommen werden.

Einer der wenigen noch nicht inhaftierten Köpfe der Bewegung, Panupong Jadnok, kündigte weitere Protestaktionen an. «Ich bin noch in Sicherheit. Wir sehen uns heute in Ratchaprasong. Habt keine Angst vor diktatorischen Mächten», schrieb er auf Facebook. Ratchaprasong ist eine bekannte Einkaufsmeile in Bangkok. Berichten zufolge wurden zahlreiche Polizisten in der Region zusammengezogen, um eine neue Demo zu verhindern.

Rolle der Monarchie und ein strenges Gesetz, das bis zu 15 Jahre Haft für Majestätsbeleidigung vorsieht. Das Thema war in dem südostasiatischen Land lange ein Tabu. König Maha Vajiralongkorn, der die meiste Zeit in Bayern lebt, ist derzeit in Bangkok. Er nahm während der Demonstration am Mittwoch an einer Zeremonie teil. Das Königshaus hat in Thailand aber auch weiter viele Anhänger.

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